Wie entsteht Brustkrebs überhaupt?

Die Zellen unseres Körpers unterliegen einem ununterbrochenen Kreislauf. Alte oder geschädigte Zellen sterben regelmäßig ab und werden durch neue Zellen ersetzt. Gerät dieser Kreislauf jedoch außer Kontrolle, sodass alte Zellen nicht mehr absterben und neue Zellen sich ungebremst teilen, entsteht ein Tumor.

Hierfür können Veränderungen in den Trägern der Erbinformation einer Zelle (den Genen) verantwortlich sein. Diese Veränderungen der Gene (Mutationen) führen schließlich dazu, dass aus einer normalen Körperzelle eine bösartige Tumorzelle wird. Man bezeichnet dies auch als Entartung einer Zelle. Verliert die Zelle dadurch ihre natürliche Teilungshemmung, kann sie sich ungehindert vermehren und ein Tumor kann sich bilden.

Ein bösartiger Tumor der Brustdrüse wird als Brustkrebs, medizinisch Mammakarzinom, bezeichnet. Zu Beginn beschränkt sich der Brustkrebs auf das Gebiet eines Drüsenläppchens kann aber im Verlauf der Erkrankung in ein invasives Stadium übergehen: Die Krebszellen wachsen in benachbartes Gewebe ein oder werden über die Lymph- und Blutgefäße im Körper verteilt und bilden in entfernten Organen Tochtergeschwülste (Metastasen).

Eine spezielle Form von Brustkrebs ist der HER2-positive Brustkrebs

Es gibt ganz unterschiedliche Veränderungen in Genen, die dazu führen können, dass Zellen sich ungehindert teilen und ein Tumor entsteht. Aus diesem Grund ist jeder Brustkrebs anders und es ist wichtig zu wissen, wie genau die molekulare Struktur des jeweiligen Tumors aussieht, um die passende Therapie wählen zu können. Der modernen Medizin stehen inzwischen zahlreiche verschiedene Medikamente zur Behandlung von Brustkrebs zur Verfügung. Manche von ihnen greifen hoch spezifisch an einzelnen Strukturen der Tumorzellen an.

Um die Diagnose Brustkrebs zu sichern, wird eine Gewebeprobe (Biopsie) aus der verdächtigen Stelle der Brust entnommen und anschließend unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht.

Neben der histologischen Einteilung sind Tumormarker ein wichtiges Merkmal zur Unterscheidung verschiedener Arten von Brustkrebs. Es handelt sich hierbei um biologische Eigenschaften der Tumorzellen. Diese Tumormarker ermöglichen eine Einschätzung der Bösartigkeit des Tumors und damit der Prognose. Zudem geben sie Hinweise darauf, auf welche Medikamente ein Tumor wahrscheinlich ansprechen wird.

 

Ein wichtiger Beststandteil dieser Untersuchung ist die Bestimmung des Rezeptorstatus. Er gibt darüber Auskunft, welche Rezeptoren die Tumorzellen besonders häufig oder besonders wenig ausbilden. Einer dieser Rezeptoren wird als HER2 bezeichnet – humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2. HER2 ist ein Rezeptor, der bei seiner Aktivierung das Zellwachstum fördert. Bei HER2-positiven Tumoren ist er in besonders großer Zahl vorhanden. In diesem Fall können PatientInnen von einer zielgerichteten Therapie z. B. mit einem entsprechenden Antikörper profitieren. Dieser verhindert beispielsweise, dass bestimmte Signalwege, die das Zellwachstum fördern, durch HER2 aktiviert werden.

Erfahren Sie mehr über die Wirkweise des HER2-positiven Brustkrebs

Brustkrebs Her2 placeholder Spezifische Krebsbehandlung mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten

Diese Therapieformen gibt es zur Zeit bei der Behandlung des HER2-positiven Brustkrebs

Zielgerichtete Therapien bei HER2-positivem Brustkrebs

Bei etwa 20 % der PatientInnen weisen die Tumorzellen auf ihrer Oberfläche in großer Menge den humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (HER2) auf. Man bezeichnet diese Tumore als HER2-positiv. Sie wachsen in der Regel aggressiver und neigen vermehrt zu Rezidiven. Doch mit einer zielgerichteten Therapie kann der Behandlungserfolg gesteigert werden. Diese Medikamente wirken überwiegend, aber nicht ausschließlich auf das Tumorgewebe, sondern können auch Schäden an Gewebe verursachen, das den Krebszellen ähnelt. Meist sind zielgerichtete Therapien jedoch etwas besser verträglich als beispielweise Chemotherapien. Bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium besteht so die Chance auf Heilung. Bei fortgeschrittenem Brustkrebs kann eine entsprechende Therapie ein deutlich längeres Überleben ermöglichen.

Zielgerichtete Therapien bei HER2-positivem Brustkrebs

Bei etwa 20 % der PatientInnen weisen die Tumorzellen auf ihrer Oberfläche in großer Menge den humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (HER2) auf. Man bezeichnet diese Tumore als HER2-positiv. Sie wachsen in der Regel aggressiver und neigen vermehrt zu Rezidiven. Doch mit einer zielgerichteten Therapie kann der Behandlungserfolg gesteigert werden. Diese Medikamente wirken überwiegend, aber nicht ausschließlich auf das Tumorgewebe, sondern können auch Schäden an Gewebe verursachen, das den Krebszellen ähnelt. Meist sind zielgerichtete Therapien jedoch etwas besser verträglich als beispielweise Chemotherapien. Bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium besteht so die Chance auf Heilung. Bei fortgeschrittenem Brustkrebs kann eine entsprechende Therapie ein deutlich längeres Überleben ermöglichen.

Antikörpertherapie (Immuntherapie)

Zur Behandlung von HER2-positiven Tumoren können sogenannte Antikörper zum Einsatz kommen, man spricht auch von einer Immuntherapie. Diese binden an den HER2-Rezeptor und verhindern z. B. so, dass dieser aktiviert wird. Auf diese Weise wird der Rezeptor blockiert, das Wachstum der Tumorzellen gehemmt und zudem das körpereigene Immunsystem aktiviert, damit es die Krebszellen angreift. Je nach Wirkstoff wird das Medikament entweder in eine Vene verabreicht oder ins Fettgewebe gespritzt. Es können auch zwei Antikörper miteinander kombiniert werden. Zudem kann eine Antikörpertherapie auch durch eine Chemotherapie ergänzt werden. Dieses Vorgehen bezeichnet man als Chemoimmuntherapie.

Wann und in welcher Kombination die Antikörpertherapie durchgeführt wird, hängt unter anderem vom Stadium des Tumors ab. Bei Brustkrebs in frühen Stadien kann sie nach einer operativen Entfernung des Tumors (adjuvant) und einer anschließenden Chemotherapie und/oder Strahlentherapie zum Einsatz kommen. Ist der Tumor bei Diagnose bereits größer als 2 cm oder sind Lymphknoten befallen, kann diese Form der medikamentösen Behandlung bereits vor einer operativen Entfernung des Tumors durchgeführt werden (neoadjuvante Therapie). Die Antikörpertherapie kommt auch beim bereits metastasierten Brustkrebs zum Einsatz.

Insgesamt sollte eine Antikörpertherapie für ein Jahr erfolgen, beziehungsweise bei metastasiertem Brustkrebs bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder bis die Behandlung nicht mehr vertragen wird. Daher erhalten PatientInnen, die diese neoadjuvant begonnen haben, die Medikamente nach einer Operation noch weiter (post-neoadjuvant). Dies ist wichtig, um eventuell vereinzelte im Körper verbliebene Tumorzellen zu bekämpfen und einem Rezidiv vorzubeugen.

 

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate

Bei Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten handelt es sich um eine Art von zielgerichteten Krebsmedikamenten, bei denen ein chemotherapeutischer Wirkstoff (s. Chemotherapie) mit einem Antikörper verbunden ist. Dieser Antikörper bindet spezifisch an eine Tumorzelle und ermöglicht so, dass auch das Zytostatikum mit einer hohen Spezifität zu den Krebszellen gelangt. Auf diese Weise kann die Wirksamkeit erhöht und Nebenwirkungen reduziert werden, da gesunde Zellen nicht so stark betroffen sind. Zurzeit sind Antikörper-Wirkstoff-Konjugate zur Behandlung von PatientInnen mit HER2-positivem sowie Triple-negativem Brustkrebs zugelassen. Weitere Antikörper-Wirkstoff-Konjugate sind Bestandteil aktueller Forschung.

 

Wirkweise von Antikörper-Wirkstoff Konjugaten

Brustkrebs Her2 placeholder Spezifische Krebsbehandlung mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über den HER2-positiven Brustkrebs

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