Die Diagnose Brustkrebs wirft viele Fragen auf. Um gut informiert die anstehenden Entscheidungen treffen zu können, sollten Sie im Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin offene Fragen klären. Hier bekommen Sie einen Überblick über mögliche relevante Themen und Fragestellungen.
Im interaktivenHaben Sie womöglich gerade erst die Diagnose Brustkrebs erhalten? Dann nehmen Sie sich die Zeit, um die Nachricht zunächst zu verdauen, Ihre Gedanken zu ordnen und neuen Mut zu fassen. Ihnen stehen bald eine Reihe wichtiger Entscheidungen bevor, für die Sie einen klaren Kopf bewahren sollten. ÄrztInnen und Angehörige stehen Ihnen bei diesen Entscheidungen zur Seite. Zahlreiche Fragen, auf die Sie noch keine Antwort erhalten haben, die Sie jedoch ständig begleiten, warten darauf gestellt und beantwortet zu werden. Von Anfang an Organisation in diesen Sachverhalt zu bringen, wird sich für Ihr eigenes Wohlbefinden und Ihr Verständnis durchaus lohnen.
Weil Sie vielleicht zu viele Gedanken auf einmal haben und den Überblick verlieren könnten, finden Sie im Folgenden einen Leitfaden, der Ihnen helfen soll möglichst aufgeklärt aus dem nächsten Arzttermin zu gehen.
Bevor Sie sich Gedanken um die Behandlungen und Konsequenzen machen, sollten Sie sich selbst etwas Zeit geben, den ersten Schock zu überwinden. Das mag Stunden, Tage oder Wochen dauern. Ängste, Sorgen und viele weitere Gefühle können Sie ganz offen mit FreundInnen, Familie, Bekannten und Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen, wenn Sie sich dazu bereit fühlen. Sollte Sie diese Situation eher überfordern und die Verarbeitung läuft Gefahr, auf der Strecke zu bleiben, gibt es für Sie und Ihre Angehörigen auch die Option, sich an eine kostenlose Beratung zu wenden, die Ihnen mit Erfahrungen, Tipps und Kursen zur Selbsthilfe weiterhelfen kann.
Bevor Sie sich gemeinsam mit Ihrem Arzt den Behandlungsplan ausarbeiten, ist es sinnvoll zunächst jegliche Dokumente und wichtige Informationen über Ihre Vorerkrankungen, familiäre Erkrankungen, regelmäßig einzunehmende Medikamente und vorangegangene Operationen zu sammeln. Alle Informationen sind hilfreich, um mögliche Risiken bestimmter Behandlungen frühzeitig zu erkennen und Alternativen zu finden. Nehmen Sie Stift und Papier zur Hand oder notieren Sie Ihre Fragen, Anmerkungen und für Sie wichtige Themen vor dem Gespräch – so vergessen Sie keine wichtigen Punkte. Zudem können Sie sich überlegen, ob Sie gerne von einer vertrauten Person zum Termin begleitet werden möchten. Vielen PatientInnen hilft es, in dieser herausfordernden Situation eine Begleitperson an ihrer Seite zu haben.
Während Ihres Besuches beim Arzt oder der Ärztin ist es wichtig, dass Sie sich wohl und gut aufgehoben fühlen, denn das ist eine gute Basis für einen Therapieerfolg. Offene Kommunikation ist für Sie und für Ihre/n Arzt/Ärztin der Schlüssel zum Verständnis Ihrer Krankheit, möglichen Nebenwirkungen und den Erfolg der Behandlungsstrategie.
Nach der Diagnose steht Ihr eigenes Verständnis ganz oben auf der Liste. Dafür dürfen Sie Ihre/n Arzt/Ärztin um eine ausführliche Erklärung der Krankheit bitten und gegebenenfalls mitschreiben oder schriftliche Informationen einfordern. Sobald Sie sich hier ausreichend informiert fühlen, können die nächsten Schritte geplant werden.
Die Wahl der Behandlung liegt letztlich bei Ihnen, denn Sie haben natürlich das Recht auf Selbst- und Mitbestimmung. Sollten Sie sich unsicher sein, scheuen Sie sich nicht, etwas mehr Zeit für das Besprechen von Vorteilen, Risiken und Nebenwirkungen einzufordern. Auch Ihre Begleitperson kann helfen den Überblick zu bewahren und bei Fragen für Sie einspringen, sollten Sie nervös oder angespannt sein. Um die passende und am wenigsten risikoreiche Option zu finden, können Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin um bestimmte Tests bitten, um Ihren Risikostatus besser einschätzen zu können. Dazu gehören z. B. der Hormonrezeptorstatus, der HER2-Status oder der Mutationsstatus (siehe hierzu unsere Artikel „Einteilung von Brustkrebsarten“ sowie „Therapieplanung“). Ihre Krebstherapie sollte auf Ihre persönliche Lebenssituation abgestimmt sein und an Ihre Bedürfnisse und Wünsche angepasst werden.
Möglicherweise sind Sie auch im Anschluss an die Gespräche mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin immer noch unsicher, ob die vorgeschlagene Therapie wirklich für Sie geeignet ist. Vielleicht fühlen Sie sich auch nicht gut beraten oder nicht ausreichend gesehen und in Ihren Bedürfnissen wahrgenommen. Dann haben Sie die Möglichkeit, sich eine Zweitmeinung bei einem anderen Arzt oder einer anderen Ärztin einzuholen – dies ist Ihr gutes Recht.
Dokumente, Berichte, Informationen, Bilder zu:
Mögliche Tests, die zur Einschränkung der Behandlungsoptionen führen könnten:
Welche Therapie hat nach Meinung des Arztes die höchste Erfolgschance: