Wo eine Wirkung ist, ist eine Nebenwirkung oft nicht weit. Das ist bei Chemotherapie, Bestrahlung, einer Operation, Antihormontherapien und zielgerichteten Therapien wie Immuntherapien zur Behandlung von Brustkrebs nicht anders. Beschwerden wie Übelkeit, Verhärtungen in der Brust oder Haarausfall können eine zusätzliche Belastung darstellen. Für zahlreiche therapiebedingte Nebenwirkungen gibt es jedoch Mittel und Wege, diese zu lindern. Hier bekommen Sie Tipps und Informationen zum Thema.
Ihr Behandlungsteam sollte Sie vor Beginn der Therapie gut und umfangreich zu den Nebenwirkungen aufklären. Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Behandlungsteam über Beschwerden, auch wenn Sie sich unsicher sind, ob diese mit der Therapie zusammenhängen oder eventuell eine andere Ursache haben. Beachten Sie dabei immer auch die Fachinformation / den Beipackzettel Ihres Medikaments. Manche Beschwerden wie Müdigkeit/ Energielosigkeit oder Schmerzen können auch durch den Brustkrebs selbst hervorgerufen werden. Ihr Behandlungsteam kann Ihnen helfen, krankheitsbedingte Beschwerden von Nebenwirkungen als Folge der Therapie zu unterscheiden und gemeinsam geeignete Maßnahmen zur Linderung zu finden.
Im Folgenden erfahren Sie mehr über mögliche Nebenwirkungen der verschiedenen Therapieformen und wie diese gelindert werden können. Bitte beachten Sie, dass wir an dieser Stelle nicht auf alle möglichen Nebenwirkungen eingehen können und Sie daher bitte die Packungsbeilage Ihrer Medikamente berücksichtigen sollten.
Viele Symptome, die im Rahmen der Erkrankung oder als Folge der Therapie auftreten, können mit Hilfe der sogenannten supportiven, also einer unterstützenden, Therapie gelindert werden.
Viele Brustkrebspatient:innen suchen neben der evidenzbasierten Medizin auch Unterstützung durch Naturheilkunde, etwa durch Heilpflanzen mit teils nachgewiesener Wirkung. Wichtig ist, ergänzende Maßnahmen mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abzustimmen, um Wechselwirkungen zu vermeiden. Bedenken Sie, dass Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen nur Therapiemethoden empfiehlt, die eine wissenschaftlich belegte positive Wirkung auf Ihre Erkrankung haben. Naturheilkunde kann ergänzend eingesetzt werden, jedoch gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis für eine alleinige Heilung von Krebs durch pflanzliche oder natürliche Mittel.
Ob Nebenwirkungen bestehen bleiben oder nicht ist nicht vorhersehbar. Es kann beispielsweise sein, dass in schweren Fällen auch Jahre nach der Therapie durch Nervenschädigungen noch ein Kribbeln in Händen und Füßen verbleibt.8 Das sollte Sie jedoch nicht verunsichern. Es gibt unterschiedliche Nachsorgemaßnahmen, die bei länger bestehenden Nebenwirkungen und Spätfolgen der Therapie hilfreich sein können:
Sprechen Sie Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt auf Ihre Optionen an. Weitere Informationen zum Thema Nachsorge finden Sie hier.
Bestimmte Chemotherapien in hoher Dosierung können bei Brustkrebs die Fruchtbarkeit dauerhaft beeinträchtigen. Über einen längeren Zeitraum eingenommene Antihormontherapien können besonders bei Frauen über 30 Jahren zu einer bleibenden Einschränkung der Eierstockfunktion führen.24 Bestrahlung, die nur die Brüste betrifft, hat hingegen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Einen bestehenden Kinderwunsch sollten Sie möglichst vor Therapiebeginn mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Fruchtbarkeit zu schützen, etwa durch eine angepasste Therapieplanung oder das Einfrieren von Eizellen, Eierstockgewebe oder Spermien.25
Eine Beratung bei Fragen rund um das Thema Kinderwunsch bei Brustkrebs bieten Zentren, die auf das Thema Reproduktionsmedizin spezialisiert sind. Einen Überblick über mögliche Anlaufstellen wie zum Beispiel Kinderwunsch-Kliniken bietet unter anderem das Netzwerk FertiPROTEKT. Viele weitere hilfreiche Informationen bietet auch der Blaue Ratgeber der Krebshilfe.
Eine Abschätzung der Art und der Schwere von Nebenwirkungen der Brustkrebsbehandlung ist vor der Therapie nur schwer möglich. Verschiedene Faktoren spielen hier eine Rolle:
Bei manchen Behandlungen, wie der Chemotherapie, treten häufig Nebenwirkungen auf, sodass vorbeugende Maßnahmen sinnvoll sein können.2 Bei anderen Therapien sind Beschwerden weniger vorhersehbar. Viele Nebenwirkungen lassen sich jedoch lindern und Ihr Behandlungsteam kann Sie dabei unterstützen, einen guten Umgang mit therapiebedingten Nebenwirkungen zu finden. Fragen Sie Ihr Behandlungsteam nach unterstützenden Materialien zum Umgang mit Nebenwirkungen.
Damit Nebenwirkungen Sie nicht zu sehr belasten, sollten Sie unbedingt alle körperlichen und psychischen Veränderungen an Ihr behandelndes Team weitergeben. Je früher Nebenwirkungen als solche erkannt werden, desto schneller und teilweise besser können diese behandelt werden. Einigen Patient:innen hilft gegen die seelische Belastung der Austausch mit Mitpatient:innen, Psycholog:innen oder die Teilnahme an Selbsthilfegruppen. Dort stoßen Sie auf Verständnis und können gemeinsam an einer Lösung arbeiten.
ObenDE-81054/05-2025